Jazzthing
Sept./Okt. 08
Mo' Blow - Funkatristic (Neuklang/SunnyMoon)
Was sich im zauberhaft schwebenden "Endless Escape" wie ein elektronisches Schlagzeug anhört, ist ein Becken, das sich Mo'-Blow-Schlagzeuger André Seidel auf die Snare gelegt hat. Mit solcher origineller Liebe zum Detail schafft es die Berliner Band um den Saxofonisten Felix Falk, ihren groovigen Funksound würzig aufzupeppen. Aber natürlich geht es in knochentrockenen Funkstücken wie "Coke & Baked Beans" - ein bewährtes Katerfrühstück, das Falk in Liverpool kennen gelernt hat - auch einfach mal derb zur Sache.
Ein sparsames Fender Rhodes, ein elegant wühlender Bass, ein präzise verschlepptes Schlagzeug und dazu der kernige Sound von Falks Saxofon in der Tradition der Texas Tenors: Mehr braucht es nicht, um auf den Punkt zu kommen. Trotzdem schön, wenn Vibrafonist Franz Bauer auf "How Jules Got His Cool Back" eine neue Klangfarbe ins Spiel bringt. Auf "Count XVII" beweisen Mo' Blow ganz nebenbei, dass komplizierte Taktarten auch lässig klingen können. Ein netter Spaß. rt